So, nun waren alle da zum zweiten Jugendfeuerwehrdienst in der Jugendfeuerwehr Liebersee.
Daher ging es auch gleich heiß her.
Brennen und Löschen in der Praxis mit viel Feuer und Rauch.
Was sind Brandklassen, welche Brandklassen kennen wir, welche Löschmittel können welcher Brandklasse zugeordnet werden.
Kann man jedes Feuer mit beliebigem Löschmittel bekämpfen?
Nein, hier ist einiges zu beachten.
Nicht alle Brände können zum Beispiel durch Wasser gefahrlos gelöscht werden.
Wir haben uns zu diesem Übungsdienst insbesondere mit dem Thema Brände organischer pflanzlicher und tierischer Öle und Fette befasst.
Warum?
Haushaltsübliche organische Öle und Fette sind z.B. Rapsöl, Sonnenblumenöl, Kokosfett.
Aber auch die tierischen Öle und Fette, wie Gänse-, oder Schweinefett gehören dazu.
Sie werden täglich zur Zubereitung von Speisen verwendet und in vielen Fällen erhitzt.
Hier liegt die Gefahr.
Wird das Öl, oder Fett zu stark erhitzt, wir sprechen von Temperaturen über 320 °C, Kokosfett gar schon ab 280°C, ist eine Temperatur erreicht wo sich diese Öle und Fette selbst entzünden.
Wir reden hier von der sogenannten Zündtemperatur, der Temperatur bei der sich ein Stoff/Flüssigkeit ausschließlich aufgrund seiner Temperatur entzündet ohne das eine Zündquelle vorhanden ist.
Die Wärme um das Fett / Öl zu erhitzen liefert in der Regel die heiße Herdplatte, der Gasbrenner.
Das Löschen stellt eine Herausforderung dar, insbesondere dann wenn kein geeignetes Löschmittel, wie z.B. ein Fettbrandfeuerlöscher verfügbar ist.
Was darf auf keinen Fall als Löschmittel eingesetzt werden?
Wasser ist zum Löschen von Fettbränden völlig ungeeignet.
Wasser hat eine Siedetemperatur von 100°C.
Schüttet man Wasser in das brennende heiße Fett, erhitzt das Wasser schlagartig auf die im brennenden heißen Fett vorherrschende Temperatur von über 300°C.
Es entsteht Wasserdampf, übrigens ein Liter Wasser erzeugt 1800l Wasserdampf, dieser vermengt sich mit den heißen Fetttröpfchen und reißt diese heißen brennenden Fetttröpfchen mit aus dem brennenden Topf.
Es entsteht die bekannte Fettverpuffung (Explosion).
Gefährlich ist die Ausbreitung insbesondere in Innenräumen. Hier grenzen Wände und Küchenmöbel die dimensionale Ausbreitung so ein, das sich das brennende Fett schnell im ganzen Raum ausbreitet und andere Gegenstände in Brand setzt.
Personen die sich in diesem Raum befindet erleiden zumeist schwere lebensgefährliche Brandverletzungen, die auch zum Tode führen können.
Was wäre ein geeignetes Löschmittel zur Bekämpfung von Fettbränden?
Der Fettbrandfeuerlöscher.
Das Löschmittel des Fettbrandfeuerlöschers besteht aus einer stark salzhaltigen wässrig schäumenden Lösung.
Der Löscheffekt ist das Entziehen des Luftsauerstoffs, sowie des Kühlens.
Durch die salzhaltige Lösung wird eine verseifende Oberfläche erzeugt, die dafür sorgt das dem Feuer der Luftsauerstoff entzogen wird. Die kühlere Temperatur des Fettbrandlöschmittels sorgt zudem für eine Abkühlung des heißen Fetts.
Das Fettbrandlöschmittel wird aus sicherer Entfernung vom Körper weg, von vorn nach hinten fächerartig in den Fettbrand gesprüht.
Eine Löschdecke ist zum Löschen eines Fettbrands ungeeignet und nicht mehr aktueller Stand der Technik.
Die Löschdecke kann sich mit dem brennenden Fett vollsaugen.
Wie der Docht einer Kerze könnte sich die Löschdecke entzünden und mit dem Fettbrand unter ihr weiter brennen.
Auch kann es passieren das die Löschdecke nicht luftdicht abschließt, weiterhin Luftsauerstoff an das Brennende Fett herangeführt wird und dadurch der Fettbrand nicht erlischt. Der erstickende Löscheffekt ist hier nicht gegeben.